Die Trave

Beschreibung überarbeitet April 2024 von Thomas Haarhoff und Frank Scherbarth

Die Trave ist bis in die 1980er-Jahre auf dem Abschnitt Wardersee bis Bad Oldesloe nur selten im Rahmen von Wanderfahrten befahren worden. Ein regelmäßiger Ruderbetrieb, z. B. durch den Segeberger Ruderclub fand nicht statt. Die Trave ist bis Wesenberg ein Gewässer mit ausgeprägten Niedrigwasserperioden. Nach den Ausbaumaßnahmen unterhalb von Bad Segeberg in den 1930er-Jahren und unterhalb von Bad Oldesloe in den 1960er-Jahren hat sich dieses Abflussregime dahingehend verstärkt, dass in den Gewässerabschnitten mit geringem Gefälle die Trave zu Versandungen neigt. 

Die Aufgabe der Stauhaltung im Bereich Sühlen oberhalb von Bad Oldesloe und die Gewässerentwicklung in den letzten drei Jahrzehnten lassen ein naturverträgliches Rudern erst unterhalb von Bad Oldesloe zu. Die Streckenbeschreibung beginnt aus diesem Grund erst in Bad Oldesloe. Auch in dem Streckenabschnitt Bad Oldesloe bis Wesenberg kann es bei Niedrigwasser und in den Sommermonaten infolge Verkrautung zu Behinderungen kommen. Abschnittsweise ragen Äste in das Gewässerprofil. Ebenso ist zur Stabilisierung der Gewässersohle und zur Verbesserung der Gewässermorphologie Totholz in den Böschungen verbaut wurden. Die Engstellen sind bei höheren Wasserständen nur schwer erkennbar.

Entkrautungsarbeiten in der Trave finden auf Streckenabschnitten zwischen Bad Oldesloe und Hamberge im Zeitraum Juli bis September statt. Bei Unterhaltungsarbeiten ist ein Befahren nicht möglich. Auskunft über aktuelle Entkrautungsarbeiten können beim Gewässerunterhaltungsverband Trave, E-Mail guvtrave@gmail.com erfragt werden.

Der Wardersee befindet sich in Privatbesitz. Er darf grundsätzlich nicht befahren werden. Jede Zuwiderhandlung wird von den Eigentümern zur Anzeige gebracht. Dahingegen erlaubt das Landeswassergesetz des Landes Schleswig-Holstein aus dem Jahre 1992 das Durchfahren von Seen in Privatbesitz auf dem kürzesten Weg zwischen dem Ein- und Auslauf eines Fließgewässers.

Streckenbeschreibung Bad Oldesloe – Lübeck

Ein Einsetzen in die Trave sollte erst unterhalb der Sohlgleite in Bad Oldesloe (Kreisstadt Kreis Stormarn, 24.000 Einwohner, Bahnhof, Jugendherberge) bei Kilometer 49,6 erfolgen. Die Umtragestelle unterhalb der Sohlgleite und der Kiessaum können hierzu benutzt werden. Die Zufahrt zum Travewanderweg ist eine Privatstraße. Ein Befahren mit Bootsanhänger mit Anwohnern vor Ort geklärt werden. Abgesehen davon sollte wegen der Steilheit dieser Straße im Einmündungsbereich zur B 75 das Einfahren in die Bundesstraße durch eine Hilfsperson abgesichert werden.

Auf der Trave gibt es keine Kilometrierung.

49,6 Sohlgleite, mit Ruderbooten nicht befahrbar! l unterhalb Einsatzstelle. Abhängig vom Wasserstand starke Strömung Trave ab hier handgesteuert möglich mit Doppelzweiern. Auf Wasserstände achten. Es folgen enge Kurve mit Baumbewuchs.
50,6 Eisenbahn-Brücke Hamburg–Lübeck, ! Steine bei Niedrigwasser
50,7 Holz-Brücke
51,4 Brücke, r Sehmsdorf, ! Steine, starke Strömung
51,9 links halten und geöffneten Altarm befahren, enge Kurve
54,8 Straßen-Brücke, r Benstaben
55,9 l Mündung Heilsau (nicht befahrbar), von hier Fußweg zur Karpfenstadt Reinfeld (8500 Einwohner), Reinfelder Rudergemeinschaft von 1963 e.V., Bootshaus bei der Badeanstalt am Herrenteich, 23858 Reinfeld, www.reinfelder-rudergemeinschaft.de
56,3 Autobahn-Brücke A 1, l Raststätte Trave
57,1 Wege-Brücke, r Klein Barnitz
59,1 Straßen-Brücke, l Lokfeld, r Groß Barnitz
62,3 Straßen-Brücke, l Groß Wesenberg, r Klein Wesenberg. Ab hier ist die Trave schiffbares Gewässer nach Landeswassergesetz Schleswig-Holstein. Mit Motorbooten muss gerechnet werden.
65,0 Eisenbahn-Brücke Hamburg-Lübeck
65,4 l Betriebshof Strommeisterei
65,5 Bootshaus Sportverein Hamberge, Kanuabteilung
66,5 Straßen-Brücke, l Hamberge, r Reecke
68,6 Autobahn-Brücke A 20 Lübeck-Rostock
71,4 Straßen-Brücke, r Lübeck-Moisling, l Lübeck-Buntekuh
72,3 Wege-Brücke
72,4 Mündung in die Kanaltrave bei km 0,5 (siehe auch Beschreibung des Elbe-Lübeck-Kanals)

Kanal-Trave

0,0 Beginn der Kanal-Trave und Beginn der Kilometrierung des Elbe-Lübeck-Kanals
0,5 Mündung der Trave in die Kanal-Trave
0,7 Eisenbahn-Brücke von Lübeck nach Hamburg, Lüneburg, Schwerin und Rostock
2,2 l Abzweig der Lachswehr
2,6 l Abzweig des Stadtgrabens. Hansestadt Lübeck (220.000 Einwohner), zahlreiche Sehenswürdigkeiten auf der Altstadt-Insel, die auf Stadtgraben, Stadt-Trave und Kanal-Trave umrudert werden kann. Die Lübecker Altstadt wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Sehenswert sind: Rathaus mit Renaissance-Laube (1570/71), Marienkirche (um 1260–1350) mit der größten mechanischen Orgel der Welt, Dom (1173–1341), Holstentor (1467-78), Burgtor (15. Jh.), Heiligen-Geist-Hospital (13. Jh.), St.-AnnenKloster (16. Jh.), zahlreiche Altstadthäuser, historische Straßen und Gänge. Jugendherbergen: Vor dem Burgtor und Altstadt
2,7 Possehl-Brücke
2,8 r Bootshaus Lübecker Ruder-Klub, www.luebecker-ruderklub.de und Lübecker Frauen-Ruder-Klub, www.luebecker-frauen-ruderklub.de, Charlottenstraße 33, 23560 Lübeck
3,1 l Abzweig der Stadt-Trave aus der Kanal-Trave
3,3 l Kaisertor
3,5 Mühlen-Brücke
4,0 r Bootshaus Lübecker Ruder-Gesellschaft v. 1885 e.V., www.lrg1885.de und Lübecker Frauen-Ruder-Gesellschaft, www.lfrg.de, Hüxtertorallee 4, 23564 Lübeck. Hier stehen Bootswagen zum in die Wakenitz (Düker-Zuleitungskanal, ca. 250 m) zur Verfügung
4,1 Rehder-Brücke
4,2 r Überlauf der Wakenitz durch den Düker
4,3 Hüxtertor-Brücke, danach Beginn des Klughafens (Binnenhafen)
5,5 Burgtor-Brücke, l oberhalb der Brücke Burgtor
5,6 Hubbrücken: feststehende Fußgänger-Brücke, Straßen-Hub-Brücke, Eisenbahn-Hub-Brücke. Die beiden Hubbrücken werden noch heute mit der seit 1900 nahezu unveränderten Brückenmechanik und -hydraulik bedient. Danach Beginn der Seeschiffahrtsstraße Trave (Seeschiffahrtsstraßenordnung)
5,7 Zusammenfluß von Kanal-Trave und Trave

Streckenbeschreibung Lübeck–Travemünde

Die Fahrt auf der Seeschiffahrtsstraße Untertrave wird unterhalb des Hafengebiets mit bewaldeten Ufern, wenigen tiefen Buchten und einer Steilküste am Ostufer für einen Flußunterauf relativ vielgestaltig und interessant. Die großen Haffs, die Pötenitzer Wiek und der Dassower See bilden den Abschluß; jenseits der Wiek, greifbar nahe, liegt das ehemalige Fischerdorf Travemünde.

Die Ostsee ist das Ziel, der unendliche Horizont, kulissenartig auf beiden Seiten, die Ufer der Lübecker Bucht. Auf der unteren Trave und auf der Pötenitzer Wiek kann bei starken nördlichen Winden ein lebhafter Seegang stehen. Daher Vorsicht! Eine Fahrt aufwärts von Travemünde nach Lübeck ist ohne weiteres möglich, weil auf der unteren Trave kein Strom herrscht. Von Lübeck aus kann man auf der Wakenitz den Ratzeburger See und den Schaalsee erreichen sowie auf dem Elbe-Lübeck-Kanal zur Elbe gelangen.

Durch den Bau den Elbe-Lübeck-Kanals wurde der Mündungsbereich der Wakenitz verändert. Die Wakenitz wird unter der Kanal-Trave durch einen Düker in den Krähenteich geleitet. Von der Kanal-Trave zweigt die Stadt-Trave ab. Ab dem Zusammenfluss von Kanal-Trave, Stadt-Trave und Wallhafen wird die Seeschifffahrtsstraße als Untertrave bezeichnet. Die Kilometrierung der Kanal-Trave wird fortgesetzt.

Stadtgraben

0 Abzweig des Stadtgrabens aus der Kanal-Trave (km 2,6). Der Stadtgraben gehörte zusammen mit den teilweise r noch vorhandenen Wallanlagen zur mittelalterlichen Stadtbefestigung Lübecks
0,1 l Mündung der Lachswehr
0,2 Lachswehr-Brücke
0,4 Wieland-Brücke (Fußgänger-Brücke)
0,7 r Durchfahrt durch „Das Loch“ (Wall-Brücke) zur Stadt-Trave (km 0,7)
1,3 Puppen-Brücke mit Sandsteinskulpturen von Dietrich Jürgen Boy (1774)
2,1 Marien-Brücke
2,2 Eisenbahn-Brücke (alte Eutiner Eisenbahn-Brücke), danach Beginn der Seeschiffahrtsstraße Trave
2,3 Wallhafen, r Kuhlenkampkai
3,0 in die Trave bei km 5,7

Stadt-Trave

0,0 Abzweig der Stadt-Trave aus der Kanal-Trave
0,3 r zwei Einmündungen aus dem Mühlenteich (ehemaliger Verlauf der Wakenitz bis 1900), bei geöffnetem Mühlenwehr Querströmung
0,5 r Dom (Baubeginn 1173 durch Heinrich den Löwen)
0,7 l Durchfahrt durch „Das Loch“ (Wall-Brücke) zum Stadtgraben; r Straße An der Obertrave mit historischen Häusern
1,1 Dankwarts-Brücke (Holz-Brücke)
1,4 l Historische Salzspeicher (früher Umschlagplatz für Salz aus Lüneburg); r Petrikirche (vom Turm lohnenswerte Aussicht über die ganze Stadt)
1,5 Holsten-Brücke, l Holstentor
1,7 r Marienkirche (125 m), r Straße An der Untertrave
1,8 l Feuerschiff „Fehmarnbelt“, l Musik- und Kongreßhalle MUK
1,9 Fußgänger-Brücke
2,3 Dreh-Brücke, danach Beginn der Seeschiffahrtsstraße Trave
2,4 Hanshafen, l Behnkai
2,9 Zusammenfluß mit der Kanal-Trave (km 5,7), Burgtor und Burgkloster, Hub-Brücke

Untertrave

5,7 Zusammenfluß von Stadt-Trave und Kanal-Trave
5,8 l Mündung des Stadtgrabens
5,9 Burgtorhafen
6,3 Eric-Warburg-Brücke, Klappbrücke, Lübecker Nordtagente
7,0 r Umschlaghafen
7,5 l Nordlandkai
8,4 l Vorwerker Hafen mit Nordlandkai (hauptsächlich Trailer- und LKW-Verkehr nach Skandinavien)
8,5 l Petroleumhafen, Altarm der Trave (nach 1 km zugeschüttet)
9,0 l Teerhofinsel (teilweise militärisches Sperrgebiet)
9,5 l Toter Arm, Altarm der Trave (nach 1,7 km zugeschüttet).
0,5 r Bootshaus Schüler-Ruderverein am Leibniz-Gymnasium, 23611 Bad Schwartau, srrlg.de
0,6 r Bootshaus Schülerruderclub Mühlenberg
9,6 r Mündung der Medebek (Einfahrt gesperrt), Naturschutzgebiet, Feuchtgebiet Schelibruch, l Halbinsel Alt-Lübeck (spätslawischer Burgwall)
9,7 l Mündung der Schwartau
0,2 Fußgänger-Brücke
0,3 EisenbahnBrücke Lübeck-Travemünde
1,0 Autobahn-Brücke (A 1 und A 226).
1,3 Straßen-Brücke, l Bad Schwartau.
2,1 Eisenbahn-Brücke Lübeck-Kiel und Lübeck-Kopenhagen
2,2 Fußgänger-Brücke, ab hier Beginn des Kurparks von Bad Schwartau
2,7 l Durchstich in den Kurteich
2,9 Fußgänger-Brücke
3,1 Straßen-Brücke, bis hier auch mit Vierern fahrbar. Bad Schwartau (21.000 Einwohner), Jod-Sole-Moorheilbad, zu Fuß 5 Minuten in die Innenstadt
3,5 Fußgänger-Brücke, r Riesebusch
5,1 Fußgänger-Brücke, bei gutem Wasserstand mit Zweiern bis hier fahrbar
12,2 r Fischerhafen Lübeck-Gothmund, Fischerdorf mit alten Reetdachhäusern
12,5 r Schiffsanleger Gothmund, l Kraftwerk Lübeck-Siems
13,6 ehem. Herrenbrücke (abgerissen), durch mautpflichten Herrentunnel ersetzt
14,1 bis km 15,6 l Flender-Werft, r Breitling, allergrößte Vorsicht bei Wind aus östlichen Richtungen, keine Anlandemöglichkeit, oft sehr hohe und kurze Wellen
15,9 r Wasserschutzpolizei und Feuerwehr
16,0 r Schlutuper Wiek mit Fischereihafen Lübeck-Schlutup, alte Fischerhäuser, ab hier je nach Windverhältnissen links oder rechts außerhalb des Fahrwassers fahren!
16,2 l ehemaliges Hochofenwerk, Anlegemöglichkeit im Fischereihafen
17,0 bis km 22,0 r Steilufer (Mecklenburg-Vorpommern), Naturschutzgebiet in Planung
bis km 23,2 l Dummersdorfer Ufer, Naturschutzgebiet. Anlegen für Ruderboote nur an der ausgewiesenen Stelle erlaubt
21,2 l Stülper Huk, Landzunge, Rest einer Traveburg aus dem 12. Jahrhundert
22,0 r Einfahrt in den Dassower See, Befahrensregelungen unbedingt beachten, am Ende des Sees liegt nach 6 km Dassow
bis km 23,6 r Pötenitzer Wiek, seenartige Erweiterung der Trave
23,4 bis km 25,2 l Skandinavien-Kai, regelmäßiger Fährverkehr mit vielen nordeuropäischen Ländern. Ab hier in jedem Fall am Steuerbord-Ufer halten!
25,4 l Fischerei- und Yachthafen
25,8 Autofähre (bis zu drei Fähren im Pendelverkehr!)
26,0 l Lübeck-Travemünde, r Priwall
26,5 r Passathafen, Bootslager des Ruderverband Schleswig-Holstein für Ruderboote reserviert (unmittelbar vor der Passat, am Ende der vorletzten Querreihe). Anmeldung beim Hafenmeister. Außerdem stehen für Wassersportier Übernachtungsmöglichkeiten in Betten und auf einem Behelfs-Zeltplatz zur Verfügung. Auskunft beim Sportamt der Hansestadt Lübeck. Die Jugendherberge Travemünde ist 2007 geschlossen worden.
26,6 r Viermastbark Passat
26,7 Personenfähre
26,8 r Südermole
27,0 l alte Nordermole, der Trave in die Ostsee
27,2 l neue Nordermole (Leuchtturm)

weRow.com Guide

Trave

Streckenkarten

Trave (pdf, 348 kB)
mit den Abschnitten Wardersee, Bad Segeberg, Bad Oldesloe/Reinfeld, Hamberge, Lübeck, Travemünde

Links

Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee

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