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»Ich habe es geschafft und mit mir auch alle anderen«

Trainer C-Ausbildung des DRV 2010 in Ratzeburg

Als ich den Stundenplan für den Lehrgang Trainer C in Ratzeburg gemailt bekam, habe ich gedacht: „Boa, das werden ja zwei sehr intensive Woche Jahresurlaub für dich!“. Ich selbst bin schon mehr als zweimal 19 Jahre alt, und wenn dann von 19 bis 21 Uhr Stationstraining, Sportspiele, usw. angekündigt werden, hofft man, dass man das nach den Seminaren von 9 bis 18 Uhr auch noch bewältigt. Um es vorweg zu nehmen: ich habe es geschafft und mit mir auch alle anderen. Wir waren eine altersmäßig bunt durchmischte Gruppe von 24 Teilnehmern aus allen Teilen der Republik.

Angekommen am 28. September wurde das Wetter zunächst erst einmal so richtig schlecht. Nach dem Spätsommer in Brandenburg und in anderen Landesteilen war das aber auch egal, denn nach ein paar Kennenlern-Spielen am Samstag, stand am Sonntag den ganzen Tag alles rund um die Muskulatur, deren Funktion, Gesundheit und Verletzungsgefahr auf dem Plan. Abends durften wir dann praktisch erfahren, wie viel Spaß Ergometerrudern beim Team Rowing auch machen kann, wenn man es mit der passenden Musik unterlegt und wenn zwölf Leute im Takt rudern.

Gleich am ersten Tag wurden Arbeitsgruppen gebildet. Zum Kennenlernen gab es die Aufgabe, eine Firma zu gründen und mögliche Investoren vom Geschäftsmodell zu überzeugen. Dabei entstanden lustige Gruppennamen wie „Popo-Fit“ (individuelle Rollsitzherstellung), „See Express“ (Belieferung von Wassertouristen auf dem Bodensee), „Rent a Coach“, „Rad-Marketing“ (Tour de France für Jedermann) und „Row-Food“.

Spätestens am dritten Lehrgangstag zeigte sich, dass wir eine sehr sportliche Truppe waren. Täglich gegen viertel vor sieben trafen sich in der Dämmerung einige Ruderverrückte am Steg. Bei den ersten brauchbaren Lichtstrahlen fuhren wir für eine Stunde auf den See. Zum Rudern blieb nur ein kleines Zeitfenster zwischen 7 und 8 Uhr. Danach hieß es duschen und frühstücken, um pünktlich 9 Uhr neuen und interessanten Themen zu folgen. Eine zweite Sportgruppe startete täglich zur selben Zeit zu einer Laufrunde um den Kleinen Küchensee. Am Ende kamen 520 Mannschaftskilometer und 320 Laufkilometer zusammen und der wiederholte Ausspruch von Andreas König: „Mann, ihr seid so sportlich.“ Das musste man auch sein, denn aufgrund des regelmäßigen, reichlichen und guten Essens kam es bei fast jedem zu den unvermeidlichen Gewichtszunahmen. An dieser Stelle auch nochmal einen Dank an die Küchenfeen.

Die vermittelten Lehrgangsinhalte in den zwei Wochen waren unter Anderem: Ernährung, Zielgruppen im Verein, Anti-Doping, Suchtprävention, Wettkampfregeln, Training planen, Rechtsfragen, Bewegungsabläufe beim Rudern, Stretching, Öffentlichkeitsarbeit, Funktion des Herz-Kreislaufsystems, Kondition/Koordination, Anfängerausbildung, Wanderfahrtenplanung, Trimmen von Booten. In Gruppenarbeiten wurden Hallentrainingseinheiten für Breitensportler, A- und B-Junioren, Rudertechnik und ein Geländespiel vorbereitet und durchgeführt. Dabei ließ uns die anleitende Gruppe ganz schön schwitzen.

Fast täglich war eine „Morgenzeitung“ mit den News der letzten Tage aus Ratzeburg und der dort ansässigen Akademie zu präsentieren. Für Zwischendurch war ein „Pausen-Kick“ zur Aufmunterung vorzubereiten. Täglich wurden wir Lehrgangsteilnehmer kreativer. Hier sollte auch der 25. Lehrgangteilnehmer erwähnt werden. Fiete, ein kleines schreiendes Stoffäffchen, das sich zum Lehrgangsmaskottchen entwickelte und für allerlei Spaß sorgte.

Unseren einzigen freien Nachmittag verbrachten einige damit, sich Lübeck anzuschauen, andere waren am Timmendorfer Strand und wieder andere brachen zu einer kurzen Wanderfahrt über den Ratzeburger See und ein Stück der Wakenitz auf. Leider hat die Zeit nicht ausgereicht, um bis Lübeck zu rudern. Die Dunkelheit setzte natürliche Grenzen.

Am letzten Abend haben wir Abschied gefeiert. Abschied von zwei spannenden, lehrreichen Wochen. Abschied untereinander und auch Abschied von unserem tollen Lehrgangleiter Andreas König. Die Gruppe „See-Express“ hatte ein Candle-Light-Dinner organisiert und zum Abschluss gab es Glühwein am Steg. Als dann noch zufällig auf der gegenüberliegenden Seeseite ein großes Feuerwerk losging, war der Abend perfekt.

Der letzte Tag endete mit einer Art Gruppenprüfung. In den einzelnen Gruppen wurden die Themen des Lehrgangs noch einmal zusammengefasst und auf unterschiedliche Art präsentiert. Am Ende überreichte uns Reinhart Grahn vom DRV-Fachressort Bildung, Wissenschaft und Forschung unsere Lizenzen. Der DRV hat wieder 24 gut ausgebildete Trainer mehr. Sie werden das Technik-Leitbild vermitteln und den Spaß am Sport in die Vereine tragen.

Kerstin Stein-Mahlig, Ruderverein Fürstenberg

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Die Teilnehmer:

Sebastian Berlin, Deutscher RC Hannover
Robert Brehm, RG Grünau
Thomas Dollak, Wormser RC Blau-Weiß
Andreas Dutschke, RG Grünau
Jakob Haidl, Münchener RSV Bayern
Sabine Hering, Pirnaer RV
Janek Horeis, RG Wiking Berlin
Matthias Jasch, RV Collegia
Hans-Jürgen Kramp, RC Lindau
Kristine Kühl, Oldenburger RV
Christian Kunkel, Würzburger RV Bayern
Sebastian Leineweber, Celler RV
Johannes Mangold, RV Osterholz-Scharmbeck
Katrin Martinen, RC Dresdenia
Ulf Rollmann, RV Hemmoor
Nele Schürmann, TSV Kappeln
Senska, Birte Viktoria BRC Welle Poseidon
Henrik Stange, RV Münster
Kerstin Stein-Mahlig, RV Fürstenberg
Andreas Stork, Mainzer RV
Franziska Teucher, SV Dresdenia Berlin
Christine Viedenz, SG Demag Wetter/Ruhr
Matthias Wodtke, RG Wiking Berlin
Max Wulff, Erster Kieler RC

Die Referenten:

Reinhart Grahn
Marc Swienty
Paul Binet
Dirk Brockmann
Kerstin Ohm
Dr. Michael Stüfe
Hauke Hinz
Birte Hoffmann
Gabi Bösing
Andreas König

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