846 Kilometer Moldau und Elbe

Labe für die Rudererherzen

Die DRV-Fahrt von Prag nach Hamburg ging am 31. Juli 2010 im Ruder-Club Süderelbe erfolgreich zu Ende. 18 Ruderinnen und Ruderer aus der gesamten Bundesrepublik, Bergerac (Frankreich) und Kopenhagen (Dänemark) trafen sich am 16. Juli 2010 im Ruderclub Slavia Praha, um die Strecke in 14 Rudertagen zu bewältigen. Wegen der starken Nachfrage mit 21 Anmeldungen, konnte die ursprüngliche Teilnehmerzahl von 15 auf 18 erhöht werden, nachdem die Lauenburger Rudergesellschaft noch ihre Moldau, einen D-Doppelvierer, zur Verfügung stellte. Daneben standen zwei E-Doppeldreier und ein C-Doppelzweier von Crocodile Rowing unLtd Bad Oldesloe zur Verfügung. Alle Boote wurden mit Steuerfrau/-mann und Bugabdeckung gefahren. Mit zwei täglich wechselnden Landdiensten wurde der Gepäcktransport und Verpflegungsnachschub selber organisiert.

Die Tagesetappen betrugen im Mittel 60 Kilometer. Die längste Etappe war die Fahrt durch die Sächsische Schweiz von Decin in Tschechien nach Radebeul. Die vom Wasser aus betrachteten Bauwerke in Dresden konnten am folgenden Kulturtag besichtigt werden. Einige Teilnehmer nutzen den Tag auch, die Ausstellung zu 300 Jahren Porzellanherstellung in Europa in der Albrechtsburg in Meissen zu besuchen. Die Kurzetappen um 50 Kilometer ermöglichten die Erkundung der Etappenziele in der Tschechische Republik, die Altstädte von Melnik, Litomerice und Decin . Auf der Strecke von Aken nach Magdeburg wurde als Zugabe von der Fahrtenleitung ein kurzer Abzweig nach Pretzien gewährt. Die Besichtigung des Pretziener Wehres aus dem vorletzten Jahrhundert und der romanischen Kirche am dem 13. Jahrhundert sind die sechs Kilometer Umweg und den Landgang allemal wert.

Übernachtet wurde in der Regel in Bootshäusern, die nicht nur in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz teilweise mit Betten ausgestattet sind.

Ruderischer Höhepunkt war die Befahrung des Wasserstraßenkreuzes in Magdeburg mit den Schleusungen in Hohenwarte und Rothensee, mit der Überquerung der Elbe in der längsten Trogbrücke Europas und mit den knapp neun Kilometern stromaufwärts am Magdeburger Domfelsen. Hier war der gestiegene Wasserstand nicht mehr so willkommen wie beim Rudern mit der Strömung an den anderen Tagen.

Die befürchteten hochsommerlichen Temperaturen blieben den Teilnehmern erspart, weil es immer wieder regnete. Glücklicherweise traten diese teilweise sehr intensiven Niederschläge hauptsächlich nachts oder aber auch in den Mittagspausen auf. Auch der überwiegend aus Nordwest kommende Wind milderte die hohen Temperaturen. Nur kurzzeitig hinderte er am flotten Rudern in der Hauptströmung, wenn wegen höherer Wellen dort nicht gerudert werden konnte. Die Hochwasserwelle Anfang August, die in Dresden kurzzeitig zum Überschreiten der Hochwassermarke führte, behinderte die Fahrt zum Glück nicht mehr.

Thomas Haarhoff, Reinfelder RG und Fahrtenleiter

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