15. Kieler Steuerleutelehrgang

„Kleine Nachlese“ zum Steuerleutelehrgang vom 16. bis 25. April 2013

Die Teilnehmer/-innen des 15. Kieler Steuerleutelehrgang

Die Teilnehmer/-innen des 15. Kieler Steuerleutelehrgang

Dienstagabend: Reger Betrieb auf dem Grundstück des Ersten Kieler Ruder-Clubs, dabei ist doch heute gar kein offizieller Abendruder-Termin vom EKRC!? Und so viele neue, aber eben auch ein paar alte Gesichter!? Und (fast) alle mit recht unsportlichem Outfit, so gar nicht rudergerecht. Was wollen die denn alle hier und warum begibt sich ein Teil recht zielstrebig über die Treppe hoch zum Schülerbootshaus, andere hingegen „steuern“ teils gehetzt, teils noch orientierungslos über das Gelände, um den Zielort zu finden!? Ach, ja, heute beginnt doch der Steuerleutelehrgang mit Andreas König.

Um 18 Uhr hat dann aber ein jeder der 31 Teilnehmer (ATV Ditmarsia, Akademischer RV, Erster Kieler RC, RG Germania, Aegier, ORRC Neptun) den „Hafen“ und seinen persönliche „Anlegestelle“ gefunden. Nach der Begrüßung und einigen Wiedersehensfreuden kann es dann auch losgehen, aber nicht hier drinnen im Schülerbootshaus, nein: Klares „Steuerkommando“ von Andreas: „Bitte alle raus auf die Terrasse!“ – Oh, wie schön, wir führen dort gemeinsam kleine, nette „Organisationsspiele“ zum gegenseitigen Kennenlernen durch und haben unter Mitwirkung des Steuermanns und Mediators Andreas auch Spaß dabei. Selbstverständlich reflektieren wir anschließend tiefschürfend unser jeweiliges Verhalten, Rollenverständnis sowie deren -ausübung und wir merken, dass wir eigentlich alle bereits ein kleines bisschen Steuerfrau bzw. -mann sind oder es zumindest sooo gerne werden wollen. Wieder im Vortragsraum des Bootshauses gruppendynamisch miteinander vereint folgen wir einer sehr unterhaltsamen sowie informativen filmischen Einführung, der Lehrgang nimmt somit Fahrt auf, am Ruder sitzt souverän der „Alte Steuerhase“ Andreas.

Die praktische Lernerfolgskontrolle. Steuern nur mit Ruderbefehlen, das Steuer wurde erst gar nicht eingesetzt.

Die praktische Lernerfolgskontrolle. Steuern nur mit Ruderbefehlen, das Steuer wurde erst gar nicht eingesetzt.

Es folgen an diesem und auch den anderen drei Lehrgangsabenden sehr viele interessante, lehrreiche, anregende, beeindruckende und auch sehr nachdenklich machende Stunden im Schülerbootshaus. Ohne zu hetzen, aber stets zielstrebig und gut strukturiert werden in durchgehend angenehm sachlicher und humorvoller Atmosphäre mit sehr ansprechender technischer Unterstützung Themen wie „Revierkunde, Verantwortung im Ruderboot, Boote steuern und führen, Staustufen überwinden, Verkehrsvorschriften kennen, Ruderbewegung und Rudertechnik sehen, Boote und Zubehör, Ausrüstung und Sicherheitsmittel, Umweltschutz beachten“ und natürlich „Ruderbefehle“ sowie „Besonderheiten des Ruderreviers Kieler Förde“ behandelt und offene Fragen dazu geklärt. An einem Abend wird zusätzlich das Thema „Verhalten bei Unfällen und kaltem Wasser“, sprich Erste Hilfe und Vorsorgemaßnahmen durch den (rudererfahrenen) medizinischen Experten Dr. Lars Rölver angemessen berücksichtigt. Wie gesagt, die Arbeitsatmosphäre ist stets sehr positiv und leistungsfördernd, dennoch dürfen gewisse „Wellen von der Seite“ nicht verschwiegen werden. Zeitweise entgleiten – wohl einer erhöhten, generellen Prüfungsnervosität geschuldet – den sonst sehr beherrschten und freundlich-pflegeleichten Teilnehmern Bemerkungen, wie z. B. „Aber das wird doch so genau nicht in der theoretischen Prüfung abgefragt, oder?“, „Muss ich das auch in der Prüfung wissen?“, „Sage doch bitte mal, was genau in der Prüfung drankommt …, naja, ich meine, was wir genau lernen sollen!“, „Die Fragebögen zum Ankreuzen sind doch alle einheitlich?“, „Das ist zwar total interessant, aber doch nicht prüfungsrelevant, oder?“, „Sitzen wir bei der Theorie-Prüfung auf Einzelplätzen?“ Steuermann Andreas reagiert darauf stets gelassen und macht mit großem pädagogischen Geschick allen Beunruhigten Mut, so dass die „Schleuse“ „Multiple-Choice-Test“ schließlich auch gut „durchschifft“ wird. Aber auch die bevorstehende Praxisprüfung schwebt permanent in bzw. über den Köpfen der Lehrgangsteilnehmer im Schülerbootshaus. Es stellt sich aber am Prüfungsabend heraus, dass zwar manchen Steuerleute-Anwärtern „nervöser Gegenwind“ zu schaffen macht, die meisten jedoch erst durch diese „extreme Auslage“ zu optimaler „(Steuer-)Kraftübertragung“ gelangen. Die besonnenen, verständnisvollen, aber auch fordernden Prüfer (Herzlichen Dank noch einmal auch an Sabine Gödtel und Max Wulff) schaffen eine prima Prüfungsatmosphäre bei unangenehm kaltem Wind vor Anbruch der Dämmerung, so dass wir es schließlich alle schaffen und natürlich trotzdem noch ein persönlich abgestimmtes „Lernpaket“ für unsere Zukunft als Steuerfrau bzw. -mann mitnehmen dürfen. Besonders sehenswerte, individuelle „Kunstmanöver“ bleiben weitestgehend aus und so erreichen alle Boote in einem Stück und unbeschädigt den Bootssteg. Somit können wir einen insgesamt erfolgreichen Abschluss der Praxisprüfung verzeichnen.

Alles in allem war dies ein prima Lehrgang, der eigentlich nicht nur für angehende Steuerleute geeignet ist, sondern durch seine Vielschichtigkeit und Themenauswahl für alle (un)erfahrenen Ruderliebhaber eine prima Ergänzung zum praktischen Rudern sowie eine gelungene Kompetenzerweiterung darstellt.

Andreas, Dir vielen Dank für Deinen Einsatz, Deine nette Art und Deine einmaligen Erlebnisberichte.

Sigmar Schultz, Erster Kieler Ruder-Club

Weitere Informationen und Bilder bei ruderlobby.de

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