Frauensegeln 2007

Ein Wochenende auf der „Pippilotta“

Ankunft Donnerstag 19. September 2007 ab 18 Uhr, Haida begrüßt uns an Deck und gleich geht es über eine steile Stiege in den Bauch des Schiffes zur Verteilung der Kojen (2, 6 und 10 Bettenkajüten). Die Crew ist bereits in der Kombüse mit dem Herrichten des Abendbüffets beschäftigt. Um 19.30Uhr läutet der Kapitän die kleine Schiffsglocke zur Begrüßung mit anschließendem Essen.

Doch es fehlen noch drei Teilnehmerinnen, wo bleiben sie denn? Endlich gegen 21 Uhr treffen sie ein. Der Fahrer war sich sicher, wir müssen in Richtung Husum fahren, doch Kappeln liegt doch an der Ostsee – oder? Nach einem Abendspaziergang an Land und Aufnehmen von Kontakten bei Bier und Wein verkriechen wir uns in die Kojen. Was wohl morgen auf uns zukommt? Die Nacht ist ruhig , trotzdem wir nur durch einfache Blechwände getrennt sind.

Frühstück ist für 8 Uhr angesetzt. Die eingeteilte Mannschaft muss da früh raus zum Duschen und frisch machen. Der Kapitän holt die Brötchen mit seinem Fahrrad und für die Morgentruppe heißt es Kaffee und Tee kochen für 25 Personen, es ist alles eingekauft, von Sabine der Schiffsgehilfin, für ein reichhaltiges Frühstück.

Anschließend teilt der Kapitän die Teilnehmerinnen in vier Gruppen ein, die sich nach einem vorbereiteten Arbeitsplan an ihre Aufgaben machen. Deck fegen, Toiletten reinigen, Müll entsorgen, abwaschen, Essen zubereiten, Schiffsglocke und alle Messingteile an Bord polieren und natürlich Segel setzen, navigieren und steuern. Alles kein Problem für die Crew. Zusätzlich bekommen wir Sicherheitsanweisungen, um auch bei Gefahr richtig zu reagieren. 9.30 Uhr heißt es ablegen, aufregend, es geht endlich los. Die Brücke in Kappeln öffnet sich und wir legen mit zwei weiteren Segelschiffen bei heiterem Wetter ab in Richtung Ostsee ab. An der Schleimündung heißt es dann endlich Segel hissen, ein Erlebnis. Mit viel Krafteinsatz und auf Kommando setzen wir die Großsegel, später klettert Sabine ins Netz und richtet die Klüversegel.

Gegen 14 Uhr erreichen wir im strömenden Regen Sønderborg. Bei Windstärke 6 bis 7 beschließt der Kapitän doch noch bis zum Aarö-Sund zu segeln, morgen soll der Wind drehen. Das erschwert uns die Weiterfahrt und wir müssten kreuzen. Mit etwas flauem Magen erreichen wir um 20.30 Uhr endlich unser Ziel. Die Küchentruppe hat inzwischen das Abendessen fertig, es gibt Räucherfisch, Schollenfilet und Flundern mit Pellkartoffeln und Quark. Gar nicht so einfach mit relativ einfachen Möglichkeiten für so eine große Crew das Essen zu bereiten. Ob wir das wohl schaffen? Nachdem die Abendtruppe den Abwasch erledigt hat, kommen wir zum gemütlichen Teil des Tages. Kartenspielen, Uno, das Kartenspiel der Frauentagung und Skip-Bo, für einige eine neue Erfahrung.

Um Mitternacht gibt es Sekt mit einem großen Blech Kuchen – der Kapitän hat Geburtstag. Ein kleines Ständchen und alle guten Wünsche für die nächsten Seefahrer-Jahre beenden den ersten Tag an Bord. Die Skip-Bo Spieler finden aber doch erst gegen 4 Uhr morgens in die Kojen – ein fesselndes Spiel mit dem Schiffsjungen und Sabine macht das Spaß.

7 Uhr wecken, es ist stürmisch bis böig, Windstärke 7 bis 8. Beim Frühstück beschließen wir erst am späten Nachmittag auszulaufen, wenn der Wind nachgelassen hat. Somit machen wir einen Ausflug auf die Insel Aarö. Mit der Fähre setzen wir über, ein zweistündiger Fußmarsch am Strand und über die Insel macht Appetit auf Kaffee und Kuchen. Zu dieser Jahreszeit ist hier aber kein Café geöffnet, lediglich ein Kiosk am Fähranleger bietet Pölser, Eis, Kaffe und heiße Schokolade. Zurück an Bord richtet die Mittagsgruppe ein paar Schnitten mit Kaffee und dann geht es auch gleich los auf See. Abends erreichen wir Sonderborg, wo wir dann wieder übernachten.

Der Sonntag zeigt sich wettermäßig von seiner besten Seite, wir setzen alle Segel. Gut gelaunt vertreiben wir uns die Zeit an Bord mit Frühschoppen und Quatschen, das Schiff gleitet über die See. Wir lassen uns die Sonne ins Gesicht scheinen, so haben wir Sturm und Regen der vorangegangenen Tage schnell vergessen, es ist einfach himmlisch. Ruhig gleiten wir über das Wasser und viel zu schnell erreichen wir die Schleimündung. Sollten wir vielleicht noch bis Bornholm segeln? Nach Hause wollen wir eigentlich noch nicht.

In Kappeln  werden wir von einigen Schaulustigen empfangen, noch schnell ein Gruppenfoto und die Verabschiedung durch den Kapitän, ein paar Worte von Heida. Wir verlassen das Schiff mit Gepäck, vielen neuen Kontakten und Erfahrungen. Völlig entspannt geht es zurück in die Heimat.

Kirsten Miesel, Reinfelder Rudergemeinschaft

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