Regatta Ratzeburg 2017

Internationale 58. Ratzeburger Ruderregatta und 9. Firmen-Sprintcup

Ratzeburg. Die Tickets für die für die U23-WM im August in Plovdiv (BUL) waren nicht im Reisegepäck von U23-Bundestrainerin Brigitte Bielig zur Internationalen 58. Ruderregatta am vergangenen Wochenende (10./11. Juni 2017) in Ratzeburg. „Die endgültige Entscheidung fällt erst im Ergebnis der Deutschen U23-Meisterschaft in 14 Tagen in München“, war Bieligs klare Devise eingangs der Regatta. Aus Sicht des heimischen Publikums setzen jedoch die eigens aus den USA angereisten Lokalmatadorinnen Anna Calina (21) und Annemieke Schanze (20) mit ihren Mannschaften, insbesondere Ida Kruse und Tabea Schendekehl im Zweier, Vierer und Achter sowie Dorothee Beckendorf, Charlotte Wesselmann und Steuerfrau Ann—Elen Pinnecke (Lübecker RG) im Achter Zeichen für die kommenden Wettbewerbe.

Hoffnungen auf die U23-WM macht sich auch weiter der Lübecker Christian von Warburg (Lübecker RG). Von Warburg belegte am zweiten Wettkampftag im Einer einen 5. Platz und im ungesteuerten Doppelvierer den 4. Platz und konnte damit zwar nicht an die Leistungen des Vortages anknüpfen. „Christian hat aber eine starke Physis, die ist auch im Skullbereich sehr gefragt“, schließt Landestrainer Björn Lötsch ebenfalls noch nicht aus, dass sein Schützling noch zum WM-Kader zustoßen kann.

Großer Beliebtheit erfreuen sich in Ratzeburg die Ruderstipendien, die aus Anlass der Regatta vergeben werden. Bei den Damen setzte sich Juliane Faralisch (Frankfurter RG Germania) durch. Bei den Herren weilte zwar Tim-Ole Naske (RG Hansa Hamburg) im Ratzeburger Revier; er bereitete sich aber auf andere Wettbewerbe vor. Wie durch Zufall sah seine Vorbereitung aber eine Belastung vor. Die, so Tim-Ole Naske, konnte er genauso gut, nicht wie vorgesehen, allein auf dem Ratzeburger See, sondern im Rahmen der Regatta auf dem Küchensee fahren. „Geld kann ein Sportler immer gebrauchen“, frohlockte Tim-Ole Naske dann Kommentator Sebastian Franke ins Mikro. Recht hat er und die Gäste waren dankbare Zuschauer dieses Ereignisses.

Auch dank der Stipendien ist Ratzeburg im U23-Regattabereich eine feste Größe. Die Regatta war und ist auch immer wieder das Stelldichein der „geballten Macht“ der Olympiasieger (Peter Adams). Diese drängte sich dicht auf dem RRC-Gelände, um einer Bootstaufe beizuwohnen. Eines Achters, was sonst in Ratzeburg. Fortgesetzt wurde darin die Tradition, neuen Booten Namen zu geben, die an alte Erfolge erinnern. „Tokio 64“, so der Name des Täuflings, erinnerte an den Silbermedaillengewinn bei den Olympischen Spielen 1964. Die Taufe vollzog der Steuermann des Tokio-Achters, Thomas Ahrens. Er rief Trainer Karl Adam als denjenigen Menschen in Erinnerung, „der uns allen im Leben die Richtung gegeben hat“. Wir schon zuvor beim 50. Jahrestag der Wiederkehr dieses Triumphs, konnte die damalige Mannschaft um Klaus Aeffke, Klaus Bittner, Karl-Heinrich von Groddeck, Hans-Jürgen Wallbrecht, Klaus Behrens, Jürgen Plagemann, Jürgen Schröder, Horst Meyer, Thomas Ahrens fast vollzählig in Ratzeburg erscheinen.

„Wir haben erstmals erfolgreich eine Drohne eingesetzt, die den Zuschauern auf der Tribüne Livebilder vom Start zur Moderation der Reporter anbot. Das macht die Regatta für die Zuschauer wesentlich spannender und im nächsten bemühen wir uns um eine richtig große Übertragungsleinwand. Wir haben wieder mehr Meldungen zur Regatta und mit einem bunten Programm aus gutem Sport und guter Unterhaltung von 8 bis 24h tun wir auch etwas für mehr Zuschauerinteresse“, so Lange.

Wir sehen uns also am 2. und 3. Juni 2018 zur Internationalen 59. Ratzeburger Ruderregatta und zum 10. Firmen-Sprintcup: auf der Tribüne und auf den neuen Leinwand!

Bertold Witting, www.ratzeburger-ruderclub.de

NDR Fernsehen, Schleswig-Holstein Magazin, 10. Juni 2017

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