Erfolge bei der U19-WM in Trakai

Aufgrund ihrer guten Saisonleistungen wurden Greta Amort, Ella Lötsch (beide Lübecker Ruder-Gesellschaft), Elena Schweisthal (Sportinternat Ratzeburg) und Miklas Scheer (Erster Kieler Ruder-Club) für die Junioren-Weltmeisterschaft in Litauen nominiert.

Greta trat mit Anna Keller von der Halleschen Rudervereinigung Böllberg/Nelson im Doppelzweier an und wurden von Björn Lötsch als Bootstrainer auf diese WM vorbereitet. Elena war als Schlagfrau im Doppelvierer mit Louisa Will (Limburger CfW),Ellen Bussian (Hanauer RC Hassia) und Hannah Frenkler (RC Tegel) gesetzt. Miklas hatte sich ebenfalls für den Doppelvierer mit Oskar Müller (RV Wandsbek), Eric Mengebier (HRV Böllberg/Nelson) und Florian Schulze (Hildesheimer RC) qualifiziert. Ella war als Steuerfrau für den Junioren-Achter mit Konstantin Wetzler (Dresdner RC), Georg Rieck (Berliner RC), Julius Watzka (Stuttgart-Canstatter RC), Jakob Bergmann (RC Alt-Werder Magdeburg), Alex Ian Aderhold (Hallesche Rvg. Böllberg/Nelson), Moritz Bitz (Marbacher RV), Felix Zeymer (Hallesche Rvg. Böllberg/Nelson), Maximilian Gillmann (RC Favorite Hammonia) nominiert worden. Nach vierwöchiger Vorbereitung in Berlin-Grünau ging die Reise ins litauische Trakai ca. 30 km vor den Toren der Hauptstadt Vilnius.

Zum Auftakt der U19 WM mussten an den ersten Wettkampftagen die Boote Leistungsfähigkeit in den Vorläufen beweisen. Das seit diesem Jahr geltende Qualifikationssystem kommt ohne Hoffnungsläufe aus. Nur die jeweils ersten beiden Boote eines Vorlaufs kommen direkt in die nächste Runde, die verbleibenden Plätze werden an die nachfolgenden Zeitschnellsten verteilt. Die vier deutschen Boote mit den Schleswig-Holsteinern an Bord meisterten diese Herausforderung bei nahezu idealen Bedingungen auf dem Galvė See in Trakai.

Am Finalsonntag wurden die Starts wegen eines drohenden Unwetters vorverlegt. Im Juniorinnen-Doppelvierer mit Elena Schweisthal am Schlag zeichnete sich vom Start weg ein wahrer Ruderkrimi ab. Favorisiert für die Medaillen waren die Crews aus Großbritannien, Tschechien, Polen und Deutschland und in dieser Reihenfolge gingen die Boote innerhalb einer Sekunde über die 500m Marke. Zur Streckenhälfte lag der deutsche Doppelvierer leicht hinter dem Spitzentrio zurück, das nun von den Polinnen angeführt wurde. Während das polnische Boot seinen Vorsprung ausbauen konnte, kämpfte Elenas Doppelvierer sich in die Verfolgergruppe zurück. Spannung bis zum letzten Schlag in diesem Finale: Drei Boote hatten allerbeste Chancen auf Silber und Bronze! Immer näher rückte das deutsche Boot an Tschechien und Großbritannien heran und nur die Zielkamera konnte den Ausgang des Rennens bestimmen: Mit 0,16 Sekunden Rückstand verpasste Elena mit ihrem Team nach einer grandiosen Aufholjagd die Bronzemedaille!

In der gleichen Bootsklasse bei den Junioren hatten die Italiener den schnellsten Start, wurden aber bereits auf den zweiten 500 Metern vom deutschen Doppelvierer mit dem Kieler Miklas Scheer eingefangen. Als drittes Boot mischte sich der Schweizer Doppelvierer in den Medaillenkampf ein. Auf der zweiten Streckenhälfte konnte Miklas und sein Team ihren Vorsprung souverän ausbauen. Auf Höhe der Tribüne war deutlich Wasser zwischen den Deutschen und den folgenden Italienern, an dritter Position die Schweizer. Starke Performance der vier deutschen Skuller, die unangefochten die zweite Goldmedaille für den DRV einfuhren!

Um 11:20 Uhr Ortszeit waren die Juniorinnen-Doppelzweier dran. Die Anspannung stieg. Würden Greta Amort und Anna Keller, die leicht angeschlagen in diese WM gestartet war, ihre Leistung im Kampf mit den fünf stärksten Konkurrentinnen abrufen können? Nach 500m hatten sich die Griechinnen bereits abgesetzt, dahinter das Boot aus Großbritannien und an dritter Position der deutschen Doppelzweier.

Dicht auf die beiden Polinnen, die ebenfalls Medaillenchancen witterten. Lange kämpften Deutschland und Polen um die Bronzeposition und bei 1500m sah es fast so aus, als seien die Karten verteilt: Deutschland auf Platz vier. Dann wurde das polnische Boot immer langsamer, Greta und Anna holten Meter um Meter. Vorne tat sich nichts mehr, zu stark waren die Teams aus Griechenland und Großbritannien. Aber die Bronzemedaille ging klar und deutlich an das deutsche Boot mit Greta und Anna! Übrigens die einzige deutsche Medaille bei den Juniorinnen! Klasse Leistung der Beiden!

Rechtzeitig vor dem Gewitter lag das letzte Rennen dieser U19 WM am Start. Im Vorlauf war der deutsche Junioren-Achter mit Ella Lötsch an den Steuerseilen fast 1750m wie festgeschraubt gleichauf mit Tschechien gefahren. Großbritannien zählte ebenfalls zu den stärksten Konkurrenten. Auch Rumänien präsentierte einen starken Achter. Dreiviertel der Stecke gab es einen Bord-an-Bord-Kampf um die dritte Position zwischen Rumänien und Deutschland. An der 1500m Marke hatte sich Ellas Achter bereits einen hauchdünnen Vorsprung vor Rumänien erarbeitet und konnte auf den letzten 500 Metern noch mal richtig zulegen. Bronze hinter Großbritannien und Tschechien!

Einmal Gold, zweimal Bronze und ein vierter Platz: Ein fantastisches Ergebnis für unsere jungen Sportlerinnen und Sportler! Entsprechend groß war der Jubel bei mitgereisten Familien und Fans! Herzlichen Glückwunsch an Miklas, Greta, Ella, Elena und Björn zu diesen tollen Erfolgen!

Fotos:  Detlev Seyb – meinruderbild.de, privat

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