Finale der PRODYNA Ruder-Bundesliga in der Königsklasse Achter auf der Hamburger Binnenalster

Das packende Finale der RBL vor der traumhaften Innenstadtkulisse an der beliebten hanseatischen Flaniermeile Jungfernstieg und dem berühmten Hotel „Vier Jahreszeiten“ hat schon eine kleine Tradition. Denn die nationale Sprintelite rudert am kommenden Sonnabend den 13. September zum 5. Mal auf der Binnenalster und zum 3. Mal im Rahmen des E.ON Hanse Alstercups. Auf der wohl spektakulärsten und kürzesten Distanz der Deutschland-Tournee über nur 270 m werden die 40 Top-Teams der Nation ihren Liga-Champion sowie die Auf- und Absteiger ermitteln.

Vor gut 10.000 sportbegeisterten Zuschauern ist die RBL am Samstag ein weiteres Highlight im „Jahr des Wassersports“ in der zentralen Sportarena Binnenalster. Sportliches I-Tüpfelchen des Tages werden die frisch gebackenen Vizeweltmeister und amtierenden Olympiasieger aus dem Dortmunder Deutschlandachter sein. Das legendäre bundesdeutsche Flaggschiff um den jungen bayrischen Schlagmann Felix Wimberger tritt beim 3. E.ON Hanse Alstercup zwischen 13 und 14 Uhr gegen die besten Nationen der WM, u.a. USA, Polen, Frankreich und die Niederlande, auf der Bundesligadistanz an.

Hochspannungsduell zwischen dem Deutschen Meister aus Krefeld gegen die Frankfurter Maschinen vom Main um den Titel 2014

In der ersten Bundesliga der Männer werden die beiden überragenden Klassenbesten die Titelvergabe so spannend wie lange nicht und v.a. unter sich ausmachen. Der bisher 5malige ungeschlagene Liga-Champion und amtierende Deutsche Meister aus Krefeld hat mit zwei Punkten Rückstand aktuell nur die Außenseiterrolle gegenüber dem bärenstarken Frankfurter Germania-Achter. Die „Maschinen vom Main“ von Erfolgs-Trainer Jo Karg führen nach drei Saisonsiegen im Gelben Trikot die Deutsche Liga an und wollen den ersten Bundesliga-Titel der Vereinsgeschichte in Hamburg vergolden.

„Das wird natürlich eine Herkules-Aufgabe für uns mit dem Projekt Titelverteidigung. Aber wir haben personell noch ein paar Eisen im Feuer und eine sehr starke Bank. Wir glauben also fest daran, dass wir an einem sehr guten Tag noch eine reelle Chance auf den Sieg haben. Bei dieser kurzen Distanz spielt auch die Psychologie, das Selbstvertrauen und das Glück eine wesentliche Rolle. Und wir wollen uns dieses Glück erarbeiten. Dafür trainieren wir acht bis zehn Mal pro Woche sehr hart. Wenn Lokaljournalisten das manchmal als gehobenen Breitensport bezeichnen, können diese ja mal die Zeiten mit dem Deutschlandachterachter vergleichen. Die Jungs aus Dortmund sind zwar auf die olympische Mitteldistanz spezialisiert, müssen aber natürlich auch schnell aus den Blöcken kommen. An erstklassigen Tagen können die Top Teams der Club-Liga auch auf diesem Niveau mitrudern, manchmal sogar schneller. Aber unser Ziel ist es ja nicht es mit uns mit der Nationalmannschaft zu vergleichen, sondern den knappen Rückstand auf die dieses Jahr zugegebenermaßen sehr starken Frankfurter wettzumachen. Und da ist die Messe noch nicht gelesen“, so der vielfache Deutsche Sprintmeister Lars Henning (33 Jahre) und Co-Schlagmann vom Crefelder RC.

Im Kampf um die Bronzemedaille haben die starken Sachsen des Pirna-Achters aktuell den Bugball in Front. Dicht gefolgt von Bayer Leverkusen sowie der Heimmannschaft des Hamburger Dole-Achters, welcher punktgleich mit dem Münster-Achter rudert. Insbesondere die hanseatischen Fans könnten ihr Team vom Westufer der Außenalster als 10.Mann aufs Treppchen bringen. Brisant werden sicherlich auch die Nord-Derbys mit den aufstrebenden Rivalen vom Ostufer, dem Team Lombardium und dem angeschlagenen Lübecker Palmberg-Achter, er jeden Punkt im Abstiegskampf braucht.

Auf den gefürchteten Abstiegsplätzen wird es eng für den letztjährigen Zweitligameister DWB-Holding-Achter aus Berlin. An gleicher Stelle wo die Hauptstädter 2013 den Aufstieg ins Oberhaus feierten, werden sie wohl den Rückzug in die 2. Liga antreten müssen. Der Gießen-Achter muss den TK Achter Dresden und den Palmberg-Achter Lübeck auf der Binnenalster schlagen, wenn sie nächstes Jahr weiter erstklassig rudern wollen.

Krefelder Frauenachter hat Gold so gut wie sicher. Dahinter jedoch ein packender Dreikampf zwischen Melitta Minden, dem RV Rauxel und den Havelqueens aus Potsdam und Berlin um Silber, Bronze und die Goldene Ananas

An der absoluten Spitze der Frauen-Bundesliga bahnt sich keine große Überraschung an. Seit der Machtübernahme 2012 dominiert die Ruderhochburg Krefeld vom Niederrhein die deutsche Damenkonkurrenz. Als Tabellenführer, Deutscher Meister und Titelverteidiger sollten die überragenden 9 Punkte Vorsprung Gold so gut wie sicher machen. Aber dahinter tobt ein ebenso erbitterter wie spannender Kampf um Edelmetall. Der Melitta-Minden-Achter liegt mit 38 Punkten nur einen Zähler vor den punktgleichen Teams aus Rauxel sowie Berlin/Potsdam. Und dies auf einer Strecke, wo die Finalentscheidungen oft im Hundertstel-Sekunden-Bereich liegen. Interessant wird es für die Heimfans. Beide Hamburger Bundesligisten liegen exakt punktgleich auf den Plätzen 7 und 8 und kämpfen in ihrem Wohnzimmer um die Vorherrschaft in der Hansestadt.

Berliner Wiking-Achter will Zweitligameisterschaft mit einer perfekten Saison und dem BEST-AUDIT-Pokal krönen.

In der 2. Bundesliga der Herren wird es beim hanseatischen Finalsprint eine Galafahrt des Berliner Wiking-Achters aus Neukölln geben. Mit 11 Punkten Vorsprung und keiner einzigen Niederlage in der Saison 2014 ist die Zweitligameisterschaft und der Aufstieg bereits seit Münster in trockenen Tüchern. Jetzt wollen die Hauptstädter 2015 nicht nur die Nr. 1 der Bundeshauptstadt in der RBL sein, sondern auch erstmals ungeschlagen als Aufsteiger ins Haifischbecken 1. Liga einziehen. Dazu müssen allerdings noch die Rennen von Hamburg gewonnen werden. Insider wissen: Ebenso wie der Pokal, hat auch Hamburgs Binnenalster manchmal ihre eigenen Gesetze. Dennoch, im ligaübergreifenden BEST-AUDIT-Pokal für die meisten Siege pro Mannschaft in der gesamten Saison führt der Berliner Zweitligist vor den Frankfurter Männern bzw. Krefelder Herren und Damen.

Hinter Wiking Berlin haben der Neusser RV und die Absteiger vom RV Weser Hameln aktuell die besten Chancen für den direkten Wiederaufstieg. Das Hamburger Team Lombardium hat mit 3 Punkten Rückstand jedoch noch eine theoretische Chance vielleicht ein Wörtchen mitzureden.

Große Vorfreude auch auf Organisatoren-Seite

„Wir sind sehr glücklich mit der PRODYNA RBL erneut ein wesentlicher Bestandteil des 3. E.ON Hanse Alstercups zu sein. Hamburg als Wiege des deutschen bzw. europäischen Rudersports bietet mit seiner maritimen und hanseatischen Tradition immer diese besondere Atmosphäre, die alle Bundesligisten so sehr lieben.

Von daher freuen wir uns sehr auf Hamburgs attraktivster Sprintstrecke mit dabei zu sein. Das Konzept von nationalem und internationalem Sprint-Spitzensport hat sich bewährt und der E.ON Hanse Alstercup ist in dieser Konstellation sicherlich einzigartig. Schön ist es auch, dass die olympischen Sprintkanuten am Sonntag mit im Boot sind. Das rundet die Facetten des Wassersports noch einmal richtig ab. Wir hoffen auch, dass es im Rudern nur noch eine Frage der Zeit ist, bis die medienwirksame Sprintstrecke olympisch wird. Die Kanuten haben es ja erfolgreich vorgemacht, die Sponsoren und Athleten sowie die Vereine des Deutschen Ruderverbandes brennen darauf. Das könnte dem Rudersport, der wie so viele Randsportarten ein Nachwuchsproblem hat, noch mal einen richtigen Schub geben. Von der zuschauerfreundlichen Attraktivität können sich ja alle sportbegeisterten Hamburger am 13. September einmal selbst überzeugen. Der Eintritt an der Strecke in der City ist frei“, so Bundesliga-Gründer und Chef-Organisator Nils Budde.

1 Kommentar
  1. Wolter - Gerd sagte:

    Es ist gut und richtig auch einmal über die Ruder – Bundesliga auf der Homepage des RSH zu informieren.
    Das die LRG v. 1885 als einziger SH – Vertreter seit Beginn dieser Vergleichskämpfe dabei ist und dazu auch mit einem aktuell erfolgreichen Frauen – Achter darf gern mehr Aufmerksamkeit erfahren.
    Der Aufwand ist für a l l e immens – doch die Freude überwiegt.

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