WM 2015: Hoffnungslauf und Viertelfinale

Laura Schwensen: Hoffnungslauf-Aus im Frauen-Achter

Aus im Hoffnungslauf: Steuerfrau Laura Schwensen von der Rudervereinigung Kappeln ist bei den Ruder-Weltmeisterschaften im französischen Aiguebelette mit dem deutschen Frauen-Achter ausgeschieden.

Im Hoffnungslauf hätte das Team um Schwensen mindestens den zweiten Rang belegen müssen, um den bereits über erste und zweite Plätze im Vorlauf qualifizierten Teams aus den Vereinigten Staaten, den Niederlanden, Kanada und Neuseeland ins Finale zu folgen. Hinter Großbritannien, Russland, Rumänien, China und Australien wurde es aber nur der sechste Rang.

Bereits am Start kam das deutsche Boot nicht wie erhofft ins Rennen und lag schon nach 500 Metern hinten. Auch auf den restlichen 1500 Metern schafften es die neun deutschen Damen trotz großer Anstrengungen nicht, ihr Boot weiter nach vorne zu schieben. Laura Schwensen war nach dem Rennen enttäuscht: „Am Start sind wir nicht richtig losgekommen und über die Strecke haben wir Stück für Stück Meter verloren. Wenn es ganz knapp nicht gereicht hätte, hätte man damit leben und nächstes Jahr mit Mut weitermachen können. Aber so abgespeist zu werden tut weh. Das B-Finale wird sehr wichtig für die Herangehensweise für nächstes Jahr. Bis dahin müssen der Frust und die Enttäuschung richtig gebündelt werden.“ Im B-Finale geht es am Sonntag um 12:30 gegen die Achter aus Rumänien, Australien und China.

Der Frauen-Achter hätte insgesamt mindestens den fünften Rang belegen müssen, um sich schon jetzt für die Olympischen Spiele 2016 in Rio zu qualifizieren. Nun muss das Großboot versuchen, sich im nächsten Jahr beim World-Cup in Luzern noch für die Spiele von Rio zu qualifizieren.

Lars Hartig im Viertelfinale ausgeschieden

Lars Hartig von der Friedrichstädter Rudergesellschaft ist bei den Ruder-Weltmeisterschaften im französischen Aiguebelette im Viertelfinale des Männer-Einers ausgeschieden. Er hätte mindestens Dritter werden müssen, um ins Haupthalbfinale und somit unter die besten zwölf Einerfahrer der Welt zu rudern. Mit Rang neun hätte Schleswig-Holsteins Sportler des Jahres vielleicht sogar schon jetzt den Einer für den Deutschen Ruderverband für die Olympischen Spiele 2016 qualifizieren können. Doch noch war die Konkurrenz zu stark – oder besser: zu schwer für den Sportsoldaten, der erst im Herbst vom Leichtgewichts- in den Schwergewichtsbereich gewechselt war und körperlich noch gar nicht auf dem Niveau der 100-kg-Athleten sein kann.

Im Viertelfinale ging es neben den starken Vorlaufsiegern Mindaugas Griskonis aus Litauen und Angel Fournier Rodriguez aus Kuba unter anderem gegen die norwegische Legende Olaf Tufte, 2004 und 2008 Olympiasieger in der Königsklasse, und den überraschend starken Mexikaner Juan Carlos Cabrera. Bis zur 1000-Meter hielt Hartig, der zunächst wie geplant Mexiko und Serbien hinter sich lassen konnte, den zweiten Rang hinter Griskonis, ehe bei 1000 Meter Tufte und Fournier Rodriugez unbarmherzig ihre körperlichen Vorteile ausspielten und Schlag für Schlag davonzogen. Als Rang drei nicht mehr zu erreichen war, nahm Hartig etwas Kraft heraus, um für die Rennen am Freitag Kräfte zu sparen. Cabrera ruderte daher noch an ihm vorbei, während der Serbe Dusan Bogicevic, ohnehin als Außenseiter gehandelt, hinten blieb. Am Ende also Rang fünf und drei Sekunden Rückstand zum erhofften dritten Rang.

„Ich bin schon enttäuscht“, so Lars Hartig nach dem Rennen, „ins Halbfinale wäre ich schon gerne gerudert, aber die drei da vorne waren heute einfach zu stark. Jetzt werde ich am Freitag versuchen, um in das C-Finale um die Plätze 13-18 zu rudern.“
Trainer Lars Koltermann sieht Hartig noch immer in einer Phase des Umbruchs. „Unsere Leistungsphysiologen meinen, dass Lars durch die Umstellung vom Leichtgewichts- zum Schwergewichtsrudern schon einiges in seinem Körper umgestellt hat und auf einem guten Weg ist. Aber diese Umstellungen sind noch nicht abgeschlossen und gerade zum Ende einer langen und anstrengenden Saison in einer so harten Bootsklasse fallen sie besonders ins Gewicht. Jetzt versuchen wir, dass Lars sich in den nächsten Tagen trotzdem möglichst weit vorne einsortiert.“

Am Freitag um 15:35 startet Hartig nun – unterstützt von einigen mitgereisten Friedrichstädtern – zunächst in einem der Halbfinals C/D, in dem sich herausstellt, ob er am Sonntag im C-Finale um die Plätze 13-18 oder im D-Finale um die Plätze 19-24 startet.

Kim Koltermann

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